Wie wichtig sind Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung?

Interview aus dem Buch „Social SEO“ mit SEO-Experte Jens Fauldrath

Wie wichtig sind Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung?

Meiner Meinung nach spielen diese eine untergeordnete Rolle. Social Media sollte als eigener Kanal verstanden werden. Facebook & Co. sind zu wichtig um sie einzig als Erweiterung von SEO zu begreifen. Suchen Sie als SEO aber mit Ihren Social Media Kollegen nach Synergien.Nutzen Sie Ihre Social Media Kanäle zur Unterstützung von Linkbaits oder finden zu wichtige Meinungsführer mithilfe von Social Media, etc.

Es gibt viele gute Gründe eng mit Social Media zusammenzuarbeiten. Dennoch unterscheidet sich das Nutzungsszenario von Google massiv. Die Nutzer von Facebook wollen auf Facebook bleiben. Sie wollen kommunizieren, sich austauschen etc.

Die Nutzer der Suche von Google hingegen wollen Google verlassen. Sie haben ein Problem, ein Informationsbedürfnis und wollen dieses stillen bzw. lösen. Kommunizieren Sie also mit den Facebooknutzern und bieten sie den Nutzern von Google was sie suchen.

Welches der sozialen Netzwerke ist Ihrer Meinung nach das wichtigste hinsichtlich SEO?

Google+ ist für SEO unerlässlich. Mit Google+ kann Google Profile bilden und Vertrauen in Autoren und Nutzerbewertungen aufbauen. Nicht umsonst wurde Google Places in Google+ integriert. Wer local SEO betreibt kommt jetzt schon an Google+ nicht vorbei.

Und auch der wirkungsvolle Linkhandel wird erschwert werden. Welcher Autor im Netz will schon seine Reputation gefährden indem er Links verkauft. Blogs und Websites die künstlich befüllt werden, werden aber kaum über vitale und natürliche Autorenprofile in Google+ verfügen. Google+ kann also einen qualitativen Faktor zu dem sonst eher quantitativen Linkbewertungsfaktoren hinzufügen.

Welche zwei Rankingfaktoren außer den Backlinks sind die wichtigsten?

Die Frage lässt sich so nicht beantworten. Die Seiteninhalte müssen zum Informationsbedürfnis des Suchenden passen. Ihre Inhalte müssen seine Frage beantworten. Danach muss eine klare Navigation und einfache Handlungsaufforderungen dem Nutzer Orientierung bieten. Dann wird er Ihre Seite nutzen. Und nützliche Seiten sieht Google einfach gerne. Seien sie relevant, konkret, einfach und verständlich. Im Snippet, im Inhalte und in Ihrer Navigation und Nutzerführung.

Haben Sie eine bestimmte Empfehlung für Unternehmer, die gerne selbst ihre SEO-Maßnahmen in die Hand nehmen möchten?
Begreifen Sie SEO als eine verlängerte UX oder Usability-Disziplin. Die Nutzung Ihrer Website beginnt oft in Google. Und mithilfe von Google finden sie über eine Nachfrageanalyse die Themen, die Ihre Nutzer interessieren. Bedienen Sie diese Nachfrage und versuchen sie nicht stupide Ihre Themen zu platzieren. Wenn sie nicht hilfreich und lösungsorientiert sind, werden Sie Besucher aus der Suche nicht konvertieren. Relevanz ist das oberste Gebot. Und ob etwas relevant ist entscheiden Ihre Besucher, nicht Sie.

Was ist heute anders im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung vor 3 Jahren?

Nicht viel. Es geht darum Menschen zu überzeugen Ihre Website zu nutzen, Ihre Produkte zu kaufen etc. Und wir Menschen ändern uns nicht so schnell. Hören Sie auf mit Google Katz und Maus zu spielen und erstellen Sie Ihre Website mit Leidenschaft. Denken Sie an Ihre Kunden und weniger an Google.

OK, etwas hat sich verändert. Google wird immer besser in der Kommunikation mit Websitebetreibern. Es gibt viele Dokumente zur Optimierung, zu HTML-Standards etc. Und die Webmastertools von Google sind eines der wichtigsten Tools für SEO geworden. Informieren sie sich über die Standards und halten Sie sich an diese. Es wird ihnen helfen!

Halten Sie Google Plus für ein wichtiges soziales Netzwerk für Unternehmer?

Wenn Sie lokal tätig sind, dann ist durch die Verschmelzung von Google Places und Google+ ein Google+ Profil für Sie unverzichtbar. Für alle anderen gilt, dass Google Google+ erfolgreich machen will. Vor allem, da Google einen Profildienst benötigt. Je früher Sie aktiv sind, desto besser.

Erstellen Sie Publisher und Autorenprofile. Nutzen sie die Möglichkeiten von Google+ bei der Suche zu Ihrer Marke. Und integrieren Sie Google+ in Ihre Social Media Aktivitäten. Bedenken Sie aber, dass Google+ professioneller ist als Facebook. Viele Medienschaffende sind bei Google+ aktiv und benötigen eine gesonderte Ansprache. Google+ benötigt eine eigene, professionellere Ansprache im Gegensatz zum eher privaten Tonalität von Facebook.

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