Neu Rankingfaktoren für 2021 bei Google
Core Web Vitals: Googles Maßstab für die Page Experience
Inhaltsverzeichnis
Google hat ein Problem, denn das Ökosystem, in dem Google tätig ist, gehört Google nicht. Apple beispielsweise kann sich auf der speziellen Apple-Plattform ungehindert bewegen, so wie es auch bei Amazon, Facebook und Instagram der Fall ist. Es handelt sich um geschlossene Systeme, die kontrolliert werden.
Google beherrscht deswegen mit Chrome den Desktop-Browsermarkt, während Android den Smartphone-Markt dominiert. AMP sorgt für die Schnelligkeit der Webseiten, verstärkt jedoch gleichzeitig die Abhängigkeit von Google. Google konzentriert sich auf die Nutzung der bekannten SSL und fokussiert sich auf Mobile-First-Webseiten.
Google kann dich als Webseitenbetreiber nicht zu Änderungen drängen und zwingen, daher setzt Google auf eine Alternative: bessere Google-Rankings. Die Nutzung von SSL gehört mittlerweile zum Ranking-Faktor.
In letzter Zeit hat Google sich in einem Blogpost geäußert, dass die Wünsche von Google in einem speziellen Ranking-Faktor Page Experience zusammengefasst werden. Bekannt sind die HTTPS-Nutzung, Safe Browsing, mobile Friendliness, Auf die überaus lästigen Unterbrecherwerbungen wird zukünftig verzichtet.
Was sind nun die Core Web Vitals?
Mithilfe der Web Vitals will Google das Nutzerlebnis und die Aufenthaltsdauer des Besuchers der Webseite messen. Der Schwerpunkt liegt auf technische Performance-Themen. Drei relevante Messwerte setzt Google ein:
Der Core Web Vital ist die Messung der Zeit, bis der Haupttext der Webseite im Browser sichtbar ist. Die Zeitspanne wird zwischen dem Aufrufen der Seite und dem Erscheinen des Haupttextes gemessen. Folgende Ergebnisse sind maßgebend:
- Mit gut werden unter 2,5 Sekunden gewertet,
- bis zu 4 Sekunden sind verbesserungswürdig,
- mehr als 4 Sekunden sind ungenügend.
First Input Delay oder FID
Hier wird die Zeitspanne gemessen, bis der Nutzer interagieren kann. Das heißt beispielsweise, wie lange es dauert, bis du ein Formular ausfüllen kannst, auf einen Link klickst, Bilder vergrößerst usw.
Die Zeit wird exakt gemessen, vom Interagieren und dem genauen Zeitpunkt, an dem der Browser reagiert. Auch hier siehst du an der Zeitspanne, was gut oder nur ausreichend ist:
- Unter 0,1 Sekunden ist gut,
- bis zu 0,3 Sekunden ist verbesserungswürdig,
- mehr als 0,3 Sekunden ist schlecht.
Cumulative Layout Shift CLS
Hier wird die visuelle Stabilität der Webseite gemessen. Komplexe Webseiten laden nur teilweise Texte, um die Ladezeiten generell niedrig zu halten. Allerdings können die Seiteninhalte „springen“, du bist dann nicht in der Lage, die Inhalte zu lesen. Es wird genau gemessen, wie häufig die Texte oder Bilder verschoben werden. Auch hier dient eine Skala zur Veranschaulichung:
- Weniger als 0,1 ist hervorragend,
- bis zu 0,25 ist verbesserungswürdig,
- mehr als 0,25 ist nicht akzeptabel.
Google bemerkte, dass es nicht unbedingt bei diesen drei Metriken bleibt. Änderungen werden jedoch vorher bekannt gegeben. Google drückt sich etwas unklar aus, aber es ist zu erwarten, dass weitere Änderungen und Metriken erfolgen. Du wirst auf jeden Fall rechtzeitig informiert.
Wie erfolgt die Messung der Core Web Vitals?
Labor-Daten sind reproduzierbar, das heißt, sie liefern stets das gleiche Ergebnis, wenn die Parameter nicht geändert werden. Für die Verbesserung deiner Webseite eignen sich Labor-Daten gut. Änderungen der Webseite beeinflussen die Werte der Core Web Vitals.
Feld-Daten sind die individuellen Werte der Core Web Vitals von den Nutzern deiner Webseite. Die Feld-Daten werden über JavaScript-Einbindungen erreicht, Google hat auch hier eine Lösung bereit, automatische Messungen sind ebenfalls anwendbar.
Nutzerdaten enthalten die echte Nutzererfahrung. Einige Faktoren werden berücksichtigt, auf die du als Webseitenbetreiber allerdings keinen Einfluss hast.
Wie kannst du die Core Web Vitals verbessern?
Es gibt keine pauschalen Lösungen. Jede Webseite und jedes System sind unterschiedlich. Die Core Web Vitals gehören zum anspruchsvollen Teil der Suchmaschinenoptimierung. Du musst über Kenntnisse der Internet-Technologien verfügen, um überhaupt diese Verbesserungen durchführen zu können. Einige Anhaltspunkte helfen dir weiter:
- LCP: Server-Antwortzeiten. Optimiere deinen Server.
- Langsame Ladezeiten der Ressourcen. Hier ist es sinnvoll, wenn du wichtige Ressourcen vorher lädst. Komprimiere Textdateien.
- Clientseitiges Rendern. Minimiere den JavaScript.
- FID: Die JavaScript-Ausführung beschleunigen und die Anzahl der Dateigrößen reduzieren.
- CLS: Bilder und Video-Elemente sollten nicht zu groß sein. Inhalte möglichst nicht am Seitenanfang einfügen.
In der Praxis sieht es so aus, dass du die Labor-Daten als Grundlage nimmst. Überprüfe die Metriken auf der Webseite in bestimmten Abständen. Sind die Verbesserungen auch beim Nutzer bemerkbar? Davon solltest du dich überzeugen.
Die Core Web Vitals werden erst im nächsten Jahr als Ranking-Faktor interessant. Es ist jedoch empfehlenswert, sich schon jetzt mit diesem Thema zu beschäftigen. Du möchtest über eine schnelle und vor allem bedienerfreundliche Webseite verfügen. Verbesserungen der Core Web Vitals sind kompliziert, mit anderen Worten zeitaufwendig. Bis du die Auswirkungen der Verbesserungen bemerkst, wird noch mehr Zeit vergehen. Plane lieber jetzt schon so langsam die Core Web Vitals ein und erstelle eine Strategie, wie du mit diesen Ranking-Faktoren zukünftig umgehen willst.
Es ist sinnvoll, sich entsprechendes Fachwissen anzueignen, bevor die Änderungen in Kraft treten.
Quelle:
Sistrix
Dirk Schiff ist Head of SEO bei der AnalyticaA GmbH, Master (MBA) im Bereich Digital Business mit Schwerpunkt Search Engine (SEO und (SEA), Journalist (FJS) und Online Marketing Experte. Er optimiert seit über 18 Jahren Internetseiten. Er leitete bei stellenanzeigen.de den SEO-Bereich Inhouse, sowie für 40 Verlagsportale.