Google Chef Larry Page ist krank

Die Aktionäre von Google sind nervös und zeigen sich besorgt über den Gesundheitszustand von Konzernchef Larry Page. Dieser hatte aus gesundheitlichen Gründen einige öffentliche Auftritte absagen müssen und versucht jetzt die Sorgen der Aktionäre zu zerstreuen. In einer E-Mail teilt Larry Page seinen Mitarbeitern mit, so US-Medien, dass es nichts Ernsthaftes sei, doch was dem 39-jährige Larry Page fehlt, bleibt weiterhin im Dunkeln.

Die Hauptversammlung verpasste Larry Page

Am Donnerstag war die Hauptversammlung von Google und Larry Page war nicht anwesend. Das ist für den Google-Chef mehr als ungewöhnlich. Eric Schmidt, der Verwaltungsratsvorsitzende teilte als Begründung mit, dass Larry Page leider seine Stimme verloren habe und bis auf weiteres keine öffentlichen Auftritte wahrnehmen könne. Den Konzern werde er jedoch weiterhin leiten.

Bei dieser Ankündigung, die mehr Fragen als Antworten hinterließ, dachte so mancher Aktionär an Apple und dessen Chef Steve Jobs, der im vergangenen Jahr nach seiner langen Krebserkrankung erlegen war. Steve Jobs war bei Apple, wie Larry Page bei Google, einer der Gründer des Unternehmens und maßgeblich für den Erfolg der weltweit größten Suchmaschine verantwortlich.

Wann ist Larry Page wieder fit?

Douglas Anmuth, ein JPMorgan-Analyst möchte nichts in den Gesundheitszustand von Larry Page hineininterpretieren, denn es fehlen dafür die Anhaltspunkte. Dieser Kommentar von Douglas Anmuth galt seinen Kunden. Er findet es zwar seltsam, dass von Google bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Teilnahme von Larry Page an der Telefonkonferenz ausgeschlossen wird, obwohl diese erst im am Ende des zweiten Quartals stattfinden soll.

Im Gegensatz zu Google gehen mit der Erkrankung ihrer Führungsfigur, auch wenn es sich um eine charismatische Führungsfigur handelt, andere Firmen offener um. Dabei kann schon ein zeitweiser Ausfall dieser Führungsfigur ein Unternehmen auch an der Börse, und damit auch den Aktienkurs. Trotz aller Nachteile haben der Starinvestor Warren Buffett und der AIG -Versicherungschef Robert Benmosche ihre Aktionäre darüber informiert, dass sie an Krebs erkrankt und in ärztlicher Behandlung sind. Beide führen bis heute ihre Unternehmen.

Die Google-Aktie ist bislang nicht beeindruckt

Bei Google ist der Kursschock an der Börse bislang ausgeblieben – ganz im Gegenteil, am Freitag konnte die Aktie sogar ein Prozent zulegen. Das könnte daran liegen, dass Sergey Brin, der zweite Google-Gründer scherzte. Er war zum Scherzen aufgelegt, trotz der Erkrankung von Larry Page. Dies sagte Schmidt auf der Hauptversammlung den Aktionären. Er erzählte, dass Sergey Brin gesagt hat, dass Larry Page durch dieses Problem ein besserer Chef werde. Das wiederum folgert er daraus, dass Larry Page mit Bedacht seine Worte wählen müsse.

Facebook Richtlinien Abstimmung ist nicht beliebt

An der geringen Beteiligung scheitere die Abstimmung hinsichtlich der neuen Facebook-Richtlinien. Laut den veröffentlichten Ergebnissen des Freitags nahmen an der Wahl nur 342.632 Nutzer teil. Dies sind rund 0,38 Prozent von den 900 Millionen Facebook-Nutzern, die aktiv sind. Interessant wäre das Ergebnis nur gewesen für das Unternehmen wenn mindestens 30 Prozent oder 270 Millionen der Nutzer eine Stimme abgegeben hätten. 

Facebook und die Richtlinien

Diese Wahl wurde notwendig, nach dem Aufruf von Protestmitteilungen in dem Sozialen Netz von Zehntausenden von Nutzern, die sie hinterließen auf der deutschen sowie auch der englischen  Governance-Website. Vor allem von der Wiener Studentengruppe europe-v-facebook.org kam Kritik auf. Im Mai sagte der Sprecher Max Schrempf, dass Facebook sich nur noch mehr raus nehme als zuvor. Es sei besonders erschreckend, dass das Unternehmen sich sehe als der „Controller” aller Nutzerdaten. Dies käme einer datenschutzrechtlichen  Enteignung gleich. Das Unternehmen wir d laut Elliot Schrage, der der Vizepräsident für den Bereich Marketing bei Facebook ist, werden die Erklärungen der rechte und Pflichten sowie der Datenverwendungsrichtlinien vom Unternehmen übernommen.

Sie glauben, dass diese Aktualisierungen den Nutzern mehr Informationen und Transparenz  hinsichtlich des Datenschutzes und den Vorgehensweisen bieten, so schreibt es Sage in einem Blogeintrag. Die meisten der Änderungen spiegeln nur die vor kurzem eingeführten Produkte wieder oder sie vereinheitlichen die Sprache der verschiedenen Richtlinien. Vor allem berücksichtigen die Änderungen Empfehlungen der Aufsichtsbehörden von Facebook und dem irischen Datenschutzbeauftragten, dem Irish Data Protection Commissioners Office. Bedeutende Anstrengungen habe Facebook unternommen was die Gestaltung angeht und diese leicht und zugänglich ist, so sagt Schrage. In die wichtigsten Sprachen wurden die Dokumente übersetzt, mit Werbung und Hinweisen die Abstimmung  in den Neuigkeiten verbreitet.

Facebook plane aufgrund der resultierenden Ergebnisse, den Prozess zu überprüfen und so die Förderung was die Nutzerbeteiligung betrifft auszubauen. Indes wiesen die Wiener Studenten auf die 297.883 Nutzer hin oder in Prozent ausgedrückt 86,9, die für die neuen Richtlinien gestimmt hatten. Während der Abstimmung nahm die Ablehnung sogar noch zu und deutlich die Meinung der Nutzer zeigte. Facebook habe zudem die Abstimmung auch super versteckt und die Nutzer damit erneut zum Narren gehalten. Zunächst gab es das ganze Gerede hinsichtlich der Beteiligung der Nutzer, dann wurde die Abstimmung gut versteckt um auf Nummer sicher zu gehen. Für die Wiener Studenten hat das mehr zu tun mit chinesischem statt mit amerikanischem  Verständnis was Demokratie betrifft. Facebook hatte in der Tat nur auf seiner Governance-Website mit Anzeigen zwischen anderen Werbungen auf die Abstimmung aufmerksam gemacht. Nutzer sollen, wenn  es nach dem Unternehmen ginge auf dieser Seite auf „Gefällt-mir“  klicken, um so informiert zu werden über die zukünftigen vorgeschlagenen Änderungen hinsichtlich der Erklärung der Rechte und der pflichten und der Datenverwendungsrichtlinie. Die Facebook Governance  Site erhielt weniger als 2,3 Millionen „Gefällt-mir“ Bewertungen.

Erst ein Sinkflug – jetzt eine leichte Erholung der Facebook-Aktie

Nachdem die Facebook-Aktie am 18.05.2012 mit einem Kaufpreis von 38,00 US-Dollar den Börsenstart hingelegt hat, kam ein – fast – dauerhafter Sinkflug. Zwar erholt sich die Aktie am vergangenen Donnerstag, doch nur kurz. Der derzeitige Kurs bei der New Yorker NASDAQ liegt bei 27,72 US-Dollar (Stand: 02.06.2012) während die Aktie an der Frankfurter Börse am 01.06.2012 um 2,07 % stieg und somit einen Kurswert von 22,39 Euro hat. Bislang konnte die Aktie den Wert, den sie beim Börsengang angegeben hatte, nicht wieder erreichen und Analysten sehen auch weiterhin keine großen Aufstiegschancen für die Aktie.

Das sieht auch Scott Kessler von der Ratingagentur Standard & Poor’s so. Er rät weiterhin zu einem Verkauf der Facebook-Aktie. Gleichzeitig senkte er am vergangen Donnerstag seinen Zielpreis für Aktie auf 27 US-Dollar von vormals 30 US-Dollar. Auch die Gewinnprognose wurde von ihm korrigiert und zwar für das Jahr 2012. Auch hier senkte er die Prognose von 40 US-Cent auf 39 US-Cent.

Auch wenn die Aktie am vergangenen Donnerstag einen leichten Aufschwung sah, ist bei den Anlegern die Ernüchterung eingekehrt. Lange haben sie auf den Börsengang von Facebook warten müssen – einem Börsenstart, der von technischen Pannen an der Technologiebörse Nasdaq überschattetet wurde. Auch haben schon einige Facebook-Aktionäre Klage eingereicht

Der Vorwurf, dass die für die Organisation des Börsenganges verantwortlichen Banken für den Anleger wichtige Informationen wie die über die weiteren Geschäftsaussichten von Facebook vorenthalten und diese nur einem ausgewählten Kundenkreis zugänglich gemacht hätten. Alle Vorwürfe wies Facebook als nicht begründet zurück.