Meinungen von Nutzern anderer Bewertungsportale werden von Google entfernt

Google gab vor einigen Tagen im Rahmen von einem neuen User Interface bekannt, dass in den Listings von Google Places die Meinungen von Nutzern, die über andere Bewertungsportale kommen (z. B. booking.com, holidaycheck.de und andere), nicht mehr aufgeführt werden.  

Damit werden mit sofortiger Wirkung nur noch die Bewertungen in die Wertung einfließen, die Google-Nutzer präsentieren. Die Bewertungen werden bzw. wurden bei Google Hotpot und/oder Google Places direkt eingetragen.
Die Bewertungen und Erfahrungsberichte, die über andere Plattformen kommen, werden nur noch als externer Link angezeigt und entsprechend angeboten. Unter dem Titel „The Ongoing Evolution of Place Pages“ kommt dies im Lot Long Blog zum Ausdruck, wo die Originalmitteilung in englischer Sprache festgehalten wurde. Google macht sich von anderen Bewertungsportalen zum größten Teil unabhängig. Wie die meisten Änderungen hat auch diese Auswirkung auf die Nutzer, die Geschäftsinhaber, die anderen Bewertungsportal und auf Google selbst.

Nutzer

Für die Nutzer gibt es in erster Linie zu einem Eintrag bedeutend weniger Informationen wie Bewertungen, Erfahrungsberichte u. a. Dabei sind die Erfahrungsberichte bei anderen Bewertungsportalen umfangreicher und informativer als die bei Google. Erfahrungsberichte bei Google sind oft nicht wirklich informativ und auch bedeutend kürzer. Trotzdem werden die User auch weiterhin Google Places nutzen, auch wenn die Ergebnisliste nicht mehr so ausführlich ist. Diese Tatsache resultiert aus der extrem guten Stellung von Google auf dem Markt. Des Weiteren besteht immerhin die Chance, dass die Bewertungen in der Qualität zunehmen, weil von Google die eigenen Daten komplett verwendet werden und somit die Bewertungen von Nutzern, die nicht oder wenig vertrauenswürdig sind, entsprechend weniger Gewicht haben. Die Verknüpfungen zu sozialen Netzwerken können jetzt auch in die Auswertung fallen, sodass auch die von Freunden und Bekannten gewichtiger werden.

Eine Studie wurde mit dem Begriff  „hotel hamburg“ gemacht. Dabei wurde folgendes festgestellt: Wurden auf Google Places noch im Oktober 2010 mehr als 3.200 Bewertungen für die Top 7 Einträge, so sind es derzeit noch 68 Meinungen von Nutzern, was etwa 2 % entspricht. Die Anzeige enthält jetzt die Preise für die Übernachtungen, die Buchungsmöglichkeiten. Auch das Ranking hat sich verändert.

Geschäftsinhaber und Google Bewertungen

Für Geschäftsinhaber kommen große Veränderungen zu. Viele der Bewertungen, die sie aufgebaut haben und die bei Google Places aufgelistet wurden, fallen jetzt weg. Ärgern wird sich derjenige, der seine Bewertungen beim Oype & Co. aufgebaut hat und viele dafür investierte. Wie die Stimmung bei den Geschäftsinhabern in Bezug auf die nicht mehr vorhandenen Bewertungen derzeit ist, kann bei Google Places im Forum miterlebt werden. Doch wie dem auch sei, den Geschäftsinhabern bleibt nur die Möglichkeit mit den Spielregeln, die Google aufgestellt hat, klar zu kommen und in Zukunft bei Google direkt und verstärkt in den Aufbau von Bewertungen zu investieren. Ob und in wie weit die Bewertungen, die entfernt wurden, sich bei Googles Places auf den Algorithmus und die Rankings auswirken, wird man noch sehen und analysieren.

Bewertungsportale wie Qype, Holidaycheck usw……..

Mit dieser Maßnahme werden einige Bewertungsportale zum Teil bedeutungslos und bewerten die Maßnahme von Google als Kriegserklärung. Zwar haben die Bewertungsportale sicherlich auch nicht in der Vergangenheit über Google Places eine Vielzahl von direkten Traffic bekommen. Doch verlieren die Bewertungsportale für die Geschäftsinhaber an Bedeutung. Damit kann eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden. Die Geschäftsinhaber werden sich in Zukunft mehr um Google Places bemühen und nicht mehr um die anderen Bewertungsportale. Man kann davon ausgehen, dass mehr Bewertungen über Google Places in Zukunft abgegeben werden als über die anderen Portale. Das wird daraus resultieren, dass die Autoren ihren Meinungen einen hohen Bekanntheitsgrad ermöglichen wollen. Noch ist es nicht sicher, wie stark sich das auf das Geschäft und auf die Nutzung der verschiedenen Bewertungsportale auswirkt. Die meisten Anbieter dürften nicht begeistert darüber sein, dass Google neue Spielregeln aufgestellt hat. Das gilt auch für die Portale, die keine Kooperation mit Google Place haben wollten wie z. B. „Says Google Places Doesn’t Benefit Users“ und andere. Google zeigt sich gegenüber den anderen Bewertungsportalen kampfbereit. Eine Auswertung im Blog bei Sistrix zeigt, welche Rolle jede Bewertungsplattform bei Google Places spielte.

Google

Zu den wichtigsten strategischen Zielen der Suchmaschine Google gehört die mobile Suche, die sich mit der lokalen Suche eng verknüpft. Beide Bereiche wachsen und werden immer größer. Mit den neuen Spielregeln zeigt Google den anderen Bewertungsportalen ganz deutlich, dass sie von Google nicht gebraucht werden. Google kann diese Ziele auch alleine erreichen und sich selbst einen Content aufbauen. Das ist die logische Konsequenz, wenn man die gescheiterten Übernahmen zugrundelegt (2009 Yelp; 2010 Groupon). Aufgrund der Hüter des Wettbewerbs ist eine Übernahme von anderen erfolgreichen Plattformen fast unmöglich geworden. Google baut deshalb seine eigenen Plattformen konsequent auf. Somit kann Seo für Google Places auch wichtig sein.